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Live und wütend
Feature Margaret Cho
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A queer perspective on women in pop culture |
Foto: Tourposter 2023 Text: Christine Stonat
Out Stand up-Comedienne, Schauspielerin, Musikerin Margaret Cho (54) beginnt Anfang März 2023 ihre Comedy-Bühnentour durch die USA. Anfang Dezember 2022 hatte der US-Star die Termine der neuen Tour öffentlich gemacht. Das neue Programm heißt „Live & Livid“ (Live und wütend). Es sei Zeit, den verrückten Zeiten und der kulturellen Veränderung, die sich in eine Richtung bewege, die ihr überhaupt nicht gefalle, etwas entgegenzusetzen und sich mit ihren Fans zusammentun, so Margaret Cho. Margaret Cho ist auf der Bühne, mit ihrer sonstigen Arbeit, ob als Schauspielerin oder musikalisch und darüber hinaus Zeit ihres Lebens sehr stark engagiert für LGBTIQA. Vor allem auch für die Repräsentation von queer Asian-Americans. Margaret Cho wuchs im schwulen Viertel von San Francisco im sogenannten Castro District auf und hat bis heute vor allem auch sehr viele schwule Freunde. Ihre koreanischen Eltern hatten 1978 in dem Viertel einen schwulen Buchladen gekauft. Als sich Margaret Cho wenige Jahre später selbst als bisexuell outete, zeigten sich ihre Eltern jedoch wenig erfreut. Sie waren und sind bis heute der Ansicht, dass Bisexualität nicht real sei. Vorurteil und Diskriminierung, die Margaret Cho und anderen Bisexuellen immer wieder begegnen. Und um genau das und mehr geht es bei Margaret Cho. Ihr Verhältnis zu ihren Eltern, ihr Leben mit Schwulen, Sex, Drogen und viel Körpergewicht, ob Politik, Gesellschaft, Sexualität, LGBTIQA und Asian-American Representation, trans und Frauenrechtsbeschn eidungen, ihre eigenen Erfahrungen mit Vorurteilen gegenüber Bi- und Pansexualität und mit Rassismus, was auch ihren persönlichen Karriereweg erschwerte - Margaret Cho spricht auf der Bühne alles offen aus. Man darf also gespannt sein auf ihr neuestes Comedy-Programm, denn jetzt ist sie laut Programmtitel so richtig wütend.
Margaret Chos Karriere begann vor fast 30 Jahren 1994. Damals gewann sie den American Comedy Award. Die queere Feministin war die erste Asian-American Person im US-Fernsehen, die eine eigene Serie bekam. Diese hieß „All American Girl“ und wurde jedoch recht schnell wieder abgesetzt. Seither hatte sie neben ihren Comedy-Auftritten und eigenen Produktionen als Schauspielerin immer wieder Rollen in Film und Serien wie u. a. in den auch in Deutschland beliebten Serien „Drop Dead Diva“ (2009-2014) und „30 Rock“ (2011/12). Zuletzt war Margaret Cho u. a. in dem aktuellen und aus der Community hochgelobten US-Film „Fire Island“ (Hulu, 2022) zu sehen. In der mit queerem Cast besetzten schwulen Asian-American Romantikkomödie spielt Margaret Cho die einzige weibliche Hauptrolle. Sie brilliert als die „Hausmutter“ Erin einer Gruppe von Freunden mitten im Gay Village auf der Ferieninsel Fire Island im US-Staat New York.
Online: https://margaretcho.com
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Zu queeren Themen dieser Ausgabe findet ihr Videos auf weirds YouTube-Kanal PLAYLIST „3/2023 Artefakt …“ |
Ausgabe Nr. 178 März 2023 |